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Start » Stadtportrait » Die Ortsteile » Obermarsberg
Die Stadt Obermarsberg zählt zu den ältesten besiedelten Punkten des Hochsauerlandkreises. Im Jahre 772 eroberte Karl der Große bei seinem Sachsenfeldzug die Eresburg, die größte bisher bekannte sächsische Volksburg, und zerstörte anschließend die Irminsul, eine Kultstätte der Sachsen. Auch weiterhin war der Berg, bedingt durch die günstige Grenzlage, hart umkämpft. Die Eresburg wurde mehrfach von Karl dem Großen erobert, von den Sachsen zurück gewonnen, blieb aber schließlich doch in der Hand des Frankenkönigs, der den Fuldaer Abt Sturmi 779 mit der Missionstätigkeit in diesem Raum betraute und ihm den Ort zuwies. 784/85 überwinterte Karl der Große in Obermarsberg und ließ an der Stelle einer schon früher errichteten Kirche eine königliche Peterskirche, eine Basilika - vermutlich im Nordosten des Burgbezirkes - errichten.
Im Jahre 799 um Petri Kettenfeier (1. August) dürfte Papst Leo III. auf seinem Weg nach Paderborn auch in Marsberg gewesen sein. Hieran erinnert vermutlich das Patrozinium der Stiftskirche. Ludwig der Fromme, Sohn und Nachfolger Karls, spricht 826 von einer Kapelle, die sein Vater "in castelo... Heresburg" hatte bauen lassen und weist diese mit ihrem ausgedehnten Besitz dem von ihm 822 gegründeten Kloster Corvey zu. 915 ist die "urbs" auf dem Eresberg als Stützpunkt belegt, obwohl in dieser Zeit wohl kaum von einer Stadt die Rede sein kann.
Im Jahre 938 spricht man von einem "castellum", in das der aufständische Thankmar vor Otto I. floh und dort am Altar der Peterskirche sein Ende fand. Im Jahre 1115 eroberte Friedrich von Arnsberg die Burg. 1145 wurde die Festung von Volkwin von Schwalenberg im Auftrag des Klosters Corvey belagert und zerstört. Unter Abt Thetmar von Corvey (1205-1216) begann das Kloster mit Festungsarbeiten auf dem Eresberg. Aber auch die Kölner, denen die Burg schon lange ein Dorn im Auge war, versuchten gegen Anfang des Jahrhunderts sich hier einen Stützpunkt zu schaffen. Corvey wagte es aber wohl nicht, inmitten der herrschenden Thronstreitfehden den nach besserem Ortsschutz strebenden Bürgern für den Bau der Burg freie Hand zu geben. So kam es zu Wendung der Bürger an die Kölner.
Der Kölner Erzbischof Engelbert vom Berg (1216-1225) griff in den Streit ein. Der Erzbischof gilt als Gründer der Stadt Obermarsberg. Die Umsiedlung eines großen Teils der Horhusener auf dem Berg führte dazu, dass diese auch alle Privilegien mitbrachten. 1222 begegnen wir einem Bürgergericht und seit dieser Zeit ist eine städtische Verfassung urkundlich bezeugt. Die Horhusener Münze, bis etwa 1225 noch in Niedemarsberg, siedelte mit zur Oberstadt.
Es kam zur Teilung der Stadt. Zukünftige Bauten in der Stadt sollten nunmehr auf gemeinsame Kosten errichtet werden, bei beiderseitigem Verzicht auf den Bau von Burgen. Die Stadt entwickelte sich. 1231 begegnen wir einem Stadtsiegel, 1241 einem Gildehaus. Um 1250 begann wohl die Erweiterung der Stadt nach Südosten, hier treffen wir 1259 auf einen Bredelarer Mönchhof. Nach und nach konnte man einen Rückgang des Corveyer Einflusses bemerken. Bereits 1322 wird die Stadtburg als eine Burg des Kölner Erzbischofs genannt, die von ihm neu erbaut worden sei. 1327 bestätigt der Erzbischof von Köln der Stadt alle Freiheiten, insbesondere auch das "heimliche Gericht".
Das städtische Areal dürfte im 14. Jahrhundert voll überbaut gewesen sein und etwa 1500 Einwohner gefasst haben. Die Stadt war befestigt und größtenteils von einer starken, mit 7 Türmen bewehrten Mauer umgeben. 2 Tore schlossen die Stadt ab. Die Obermarsberger waren stolz auf ihre Marktprivilegien. Jährlich wurden 5 Jahrmärkte abgehalten.
Obermarsberg zählt zu den bäuerlichen Mischgemeinden der Stadt. Der Ort gilt als eine Wald-Acker-Grasgemeinde. Dank ihrer Sehenswürdigkeiten, ihrer Tradition und der großartigen Aussicht ist Obermarsberg ein gern besuchter Ausflugsort.
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Die Ergebnisse der Europawahl 2024 für Marsberg finden Sie hier: http://wahlergebnisse.marsberg.com
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