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Padberg


Das Dorf liegt auf einem markanten Gebirgssporn, der durch die tief eingeschnittenen steilen Talhänge von Diemel und Hoppecke begrenzt wird und der stellenweise nur etwa 1,3 km breit ist. Hier, nahe seiner Zentralzone, aber nur 80 m über den beiden heutigen Haupttälern, hat sich ein winziger sattelförmiger Rest eines ehemaligen Hochtales erhalten, der bisher von zwei gegenwärtig zur Diemel hinunterfließenden Bächen unzerstört geblieben ist. Die kleine nur mäßig gewellte Fläche wird ihrerseits wiederum von randlichen steilen Bergen überragt. Diese Einsattelung hat passartigen Charakter und hat daher schon in sehr früher historischer Zeit die Entstehung eines überörtlichen Verkehrsweges ermöglicht. 


Blick auf PadbergBlick auf PadbergBlick auf die Kirche St. Maria MagdalenaBlick auf die Kirche St. Maria MagdalenaDie DorfsynagogeDie Dorfsynagoge

Es war das eine Straße, die von Norden, vom Gebiet an der Lippe ausgehend über die Briloner Hochfläche zur Hoppecke herunterstieg. Von Beringhausen aus dann führte sie in kurzem, steilen Anstieg zur Passhöhe herauf, um anschließend wieder zur Diemel und Rhene hin abzufallen. Über Adorf erreichte sie Korbach und schuf so den Anschluß an die uralte Handelsstraße (Die „Weinstraße"), die über das Lahntal auf Frankfurt führte. Auf dem Scheitel des Passes siedelte sich das Dorf an, und der Pass-Pfad dürfte ihm auch den Namen gegeben haben (Pfad = „Pad"). Dieser übertrug sich auf den die ganze Landschaft beherrschenden kegelförmigen Berg (H = NN + 516 m) und das auf seinem Gipfel hausende Raubrittergeschlecht. Auch der Bau der heute noch erhaltenen kleinen Synagoge dürfte mit dem ehemaligen Handelsverkehr zusammenhängen. – Im Nordosten des Dorfes, am Bellerstein, finden sich die Reste eines ehemaligen größeren Tagebaus auf Roteisenerz.

Landschaftlich sehr reizvoll ist das stark gewundene Tal der Diemel im Südwesten und Osten des Dorfes und ganz besonders das schluchtartige Engtal am Südfuß des Padberges zwischen Obermühle und Straßenbrücke nach Adorf.

Die erste Erwähnung des Ortes Padberg, damals noch Badperch bzw. Pattberch, stammt aus dem Jahre 1030. In diesem Jahr schenkte Konrad II. der bischöflichen Kirche zu Paderborn eine ihm heimgefallene Besitzung, praedium, des unehelich geborenen Grafen Bernhard zu Pathberch. Aus dessen Hand gelang die Besitzung an das Geschlecht der Erponen, die als Grafen von Padberg an Stelle einer alten Burg hier ihre Burg errichteten.

1120 gelangte die Burg durch Verkauf an das Erzstift Köln, später dann wieder an das Geschlecht der Padberger, die ihre Burg zum Offenhaus machen mußten. In der Anlehnung an die Burg entstand eine Ansiedlung, der „Ring" Padberg, ein stadtähnliches Gemeinwesen, etwa mit den Freiheiten vergleichbar.

Bereits 1204 wird von einem Markt im Ring Padberg berichtet. 1217 wird von einer an die Burg angrenzenden „villa" gesprochen. Im Jahre 1234 wird der Ort erstmals als oppidum bezeichnet. 1263 bestätigen die Burgherren Johann und Gottschalk von Padberg der Stadt erstmals ihre Rechte und gestehen ihr weitere, größere Freiheiten zu.

Die damalige Stadt besaß 2 Stadttore, eins gegen die Burg, ein anderes gegen Beringhausen. 1290 sowie 1376 wurden diese Stadtrechte erneut bestätigt. Die Stadt Padberg, seit dem 14. Jahrhundert oftmals in Urkunden als „Ring" bezeichnet, wurde in zahlreichen Fehden, in die die Padberger Herren verwickelt waren, in Mitleidenschaft gezogen.

1380 gehörten die Padberger dem Falknerbunde an. 1391 führten sie den berüchtigten Benglerbund, der ganz Westfalen und die angrenzenden Länder unsicher machte. Es verging kaum ein Jahrhundert, in dem der Name Padberg nicht mit Schrecken genannt wurde. An allen Fehden des 14. Und 15. Jahrhunderts waren die Herren von Padberg beteiligt. 1394 wurde Padberg von Köln, Paderborn und Waldeck erobert und verbrannt.

1414 ging die Stadt erneut, nun von den Korbachern angezündet, in Flammen auf. In diesem Jahr mußte der größte Teil der Herrschaft Padberg an Waldeck abgetreten werden, so daß sich die Herrschaft nur noch auf Beringhausen und Helminghausen erstreckte. Padberg selber wurde nur noch als unbefestigter Ort wiederaufgebaut. Die politischen Schicksalsschläge , aber auch die Lage auf dem Berg, machten ein Aufblühen der Stadt unmöglich. Anfang des 14. Jahrhunderts erbaute einer der Burgherren bei Padberg auf dem Neuen Hagen eine zweite Burg gegenüber der alten. Bis 1537 waren diese beiden Burge in Hand getrennter Linien. Noch bis in das 16. Jahrhundert hinein versuchten die Padberger durch Fehden mit den umgebenen Territorialherren ein selbständiges und unabhängiges Herrschaftsgebiet zu schaffen. Jede Lehensherrlichkeit, ja jede Landeshoheit wurde von ihnen abgelehnt.

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts schwächten Verpfändungen und Verkäufe von Gütern ihre materielle Grundlage. 1576 sahen sich die Herren von Padberg gezwungen, die kölnische Landes- und Lehenshoheit in dem „Salentinischen Rezeß" anzuerkennen. Das Alte und das Neue Haus wurden zu Zinslehen. Die beiden Burgen wurden gegen Ende des 16. Jahrhunderts verlassen und dem Verfall preisgegeben. Die im Jahre 1557 begründeten zwei neuen Linien nahmen verschiedene Entwicklung. Sie errichteten an Stelle der Burgen nahe der ehemaligen Stadt zwei neue Sitze, das Oberhaus und das von dem Besitznachfolger der von Padberg neu aufgebaute Unterhaus, das „Schloß". 1801 kam das Unterhaus durch Kauf erneut zum Oberhaus, womit nunmehr beide Häuser wieder vereint waren. 1878 gingen Burg und Gut auf die Adelsfamilien der Grafen Droste zu Vischering über, die von nun an den umfangreichen Wald- und Landbesitz verwalteten.

Die wirtschaftlichen Verhältnisse des Ortes waren von jeher nicht besonders gut. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts arbeiteten ¾ der Bevölkerung in den umliegenden Eisengruben. Die Landwirtschaft selber ist nur wenig ertragreich. Der größte Teil der heutigen Bevölkerung arbeitet außerhalb der Heimatgemeinde in verschiedenen Betrieben in Brilon, Hoppecke, Bredelar und Marsberg. In neuerer Zeit hat der Fremdenverkehr im Ort an Bedeutung gewonnen.

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